2022-09-22 | M45 – Die Plejaden
![M45, Die Plejaden, mit dem Askar FMA230](https://sternwarte-goldbach.de/wp-content/uploads/2022/10/plejades-askar-fma230-gross-300x197.jpg)
M45, die Plejaden | (74 Lights a 90 Sekunden mit Gain 0, je 15 Dark-, Flat- und Biasframes – Askar FMA 230 mit ZWO ASI 183 MC Pro auf -10 Grad gekühlt, kein Filter)
M45 stellt ja eines der eindrucksvollsten Motive und damit auch ein Standard-Objekt in der Astrofotografie dar. Groß (visuell viermal so groß wie der Mond!), hell und mit bloßem Auge zu erkennen zeigen sich die „Sieben Schwestern“ ab Herbst am Himmel.
Und eigentlich ist dieser offen Sternhaufen auch recht leicht abzulichten – wäre da nicht das schlechte Seeing gewesen: Hohe Luftfeuchtigkeit, starker Jetstream, und das Siebengestirn (= sechs Sterne + ein veränderlicher Stern) steht Anfangs noch recht nah am Horizont.
Deshalb sieht der Kenner auch sofort, das hier eine der schlechtesten Astrofotos der Atlantiaden abgeliefert wurde. Denn hier sind nicht nur die Sterne der Plejaden, die ja durch den kosmischen Nebel aufgebläht wurden und das auch dürfen, dick und milchig, sondern auch viele anderen helle Sterne. Zudem hat die Nachführung hervorragend geklappt – was eigentlich positiv ist. Aber das hat sich in vertikalen Störungsmustern (Walking Pattern Noise) verewigt: Hier muss das nächste mal gedithert werden. Filtert man das jetzt schon weg, fehlt auch die Hälfte der Strukturen der Staub und Gaswolken.
Aber dennoch wollte ich das Bild veröffentlichen, denn die Plejaden sind hochinteressant!
Dieser Sternhaufen ist, nicht nur in kosmischen Maßstäben betrachtet sondern auch im Zeitraum der 4,3 Mrd. Jahren in denen unsere Erde existiert, extrem jung. Denn er entstand zu einer Zeit, als die Dinosaurier auf unserem Planeten bereits ausgestorben waren. Der noch zu sehende und von den hellsten Sternen beleuchtet Staub und Gasnebel ist tatsächlich das, was bei der Entstehung der ca. 500 Plejaden-Sterne übriggeblieben ist.
M45 besteht tatsächlich aus mehreren hundert Sternen. Aber trotz der Nähe von nur 400 Lichtjahren sind die meisten zu lichtschwach, um erkannt zu werden und sind von den Staubwolken verdeckt. Und es sind dort auch etliche „Braunen Zwerge“ zu finden, die aber nur im infraroten Bereich des Spektrums sichtbar sind.
Grüßen sie also beim nächsten Spaziergang die Töchter von Atlas und Pleione: Alkyone, Asterope, Celaeno, Elektra, Maia, Merope und Taygete.