2022-11-13 | Ein Herz und eine Seele
Bei chronisch schlechtem Wetter zwischen November und Februar nutzt man jede freie Sicht auf den Himmel, um einen Schnappschuss zustande zu bringen. Auch wenn die Luftfeuchtigkeit bei 93% liegt und das Seeing zudem durch starke Jetstreams und Luftunruhen ungünstig ist.
Getestet wurde hier mal eine Kombi, um in einer Widefield-Aufnahme zwei Nebel auf einmal aufs Bild zu bringen. Und zwar nicht „Ekel Alfred“ aus der Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“ sondern die beiden gleichnamigen Emissionsnebel, den Herznebel (NGC 896) und den Seelennnebel (LBN 667).
Dafür habe ich das Teleskop Askar FMA135 genommen, das mir meist als Guidingscope (also zum Nachführen der Montierung) dient. Damit war dann die Astrokamera ZWO ASI 533MC Pro ausnahmsweise mal größer als das Teleskop. Aber je kleiner die Brennweite (quasi Länge des Teleskops) desto größer der abbildbare Bereich. In der Astrofotografie auch gerne Widefield genannt. Bei 135 mm gehen beide Nebel aufs Bild, bei dem Askar 230 mit eben 230 mm Brennweite nur noch einer, mit dem TS Optics APO mit 560 mm Brennweite kann man dann Details der Nebel ablichten.
In den Nebeln eingebettet sind einige Sternhaufen, die das Ganze etwas zum Leuchten bringen. Allerdings musste hier mit Photoshop mittels Tonwertangleichung, Hochpassfilter und sonstigen schmutzigen Tricks böse nachgeholfen werden, um überhaupt was sichtbar zu machen. Schlechtes Seeing = schlechtes Ausgangsmaterial.
Warum der Herznebel so heißt, kann man an seiner Form ja erahnen. Wer also immer mal wissen wollte, wie eine Seele ungefähr ausschaut, guckt sich einfach den Seelennnebel darunter an.
NGC 896 und LBN 667 in voller Auflösung gibt es hier.
Kamera größer als das Teleskop: