2021-04-03 | M52, C11 NGC753 und der Meridian-Flip

Veröffentlicht von stwgoldbach am


M52 - Blasen Nebel und Nördlicher Lagunennebel

M52 – C11 – NGC 753 | (563 Lights a 15 Sekunden mit Gain 100, Offset 9, 15 Dark- und 15 Flatframes – Skywatcher Esprit 80/400 mit ZWO ASI 533 MC CMOS, Kamera-Chip gekühlt auf 0 Grad)

Hier in Goldbach werden um ein Uhr nachts die Straßenlaternen ausgemacht. Ideale Bedingungen um mit der motorisierten EQ5, dem Esprit Triplet APO und der ZWO ASI 533 bei klarem Osterhimmel mal über einen langen Zeitraum zu belichten.

Soviel zur Theorie.

Angefangen wurde um knapp 21:30 h mit drei Objekten im Sternbild Cassiopeia:

  • M52 (oder auch C11, um beim Caldwell Katalog zu bleiben) – schon wieder ein Sternhaufen. Und mit 7,3 Mag ein recht helles Cluster mit etwa 1.000 Sternen in 5.000 Lichtjahren Entfernung. Der Durchmesser dieses Clusters beträgt fast 20 Lichtjahre – links oben im Bild zu sehen
  • NGC 7635 – der Blasennebel. Wer sich das Beitragsbild anschaut weiß, warum der so genannt wird. Was man hier als „Bubble“ des Bubble Nebula erkennen kann ist der Sternenwind der auf eine Molekülwolke trifft und so die sichtbare Hülle in Form einer Stoßwelle bildet – Mitte links
  • NGC 7538 – der Nördliche Lagunennebel, oder auch Hirn-Nebel – unten rechts nur klein zu erahnen

NGC 7635 - der BlasennebelMeridian Flip mit der Skywatcher EQ-5

Eingestellt waren im Astro Photography Tool (kurz APT) für die Zwo ASI Kamera Gain 100 mit einem Offset von 9 und einer Einzelbelichtungszeit von 15 Sekunden. Die Aufnahmeserie sollte bis knapp 4:30 h laufen. Die motorisierte Montierung führt dabei das Teleskop mit der Kamera analog der Erddrehung schön gleichmäßig nach.

So weit, so gut. Allerdings ist es ungünstig, wenn man z.B. das Teleskop auf der linken Seite (= Osten am Himmel) der nach Norden ausgerichteten Montierung hat. Denn dann verläuft die Drehung irgendwann quasi unterhalb der Montierung entlang. Überschritten wird der kritische Punkt wenn der Meridian überquert wird. Das ist die gedacht Linie die von Nord nach Süd durch die Teleskopachse verläuft. Da muss man dann das Teleskop auf die andere Seite der Montierung schwenken und weiterfotografieren. Das nennt sich Meridian Flip. Und nicht um 1:00 h Nachts kontrollieren ob alles prima läuft (lief’s noch) und dem Ganzen dann seinen Lauf lassen. Ab ca. 1:15 h lief’s dann eben nicht mehr, die Montierung hat sich selbst blockiert und ich habe bis 3:30 h schöne strichförmige Sterne aufgenommen.

Aber die Skywatcher EQ5 ist ein gutmütiges Arbeitstier und hat das klaglos weggesteckt.

Wer sich übrigens wundert warum die Sterne auf dem Bubble-Nebula Bild links kleine Kanten aufweisen. Hier hat sich die Objektiv-Fassung durch die Kälte zusammengezogen und Druck auf die Linsen ausgeübt. Das muss noch justiert werden.

 

Hier nochmal eine Aufnahme welche am Folgetag mit dem TS Optics 80/560 ED-Apo und der ZWO ASI 533 entstanden ist – wegen der etwas größeren Brennweite ist hier nur der Bubble-Nebula zu sehen:

Bubble Nebula TS-Optics Ed-Apo

Bubble Nebula | (274 Lights a 15 Sekunden mit Gain 100, Offset 9, 15 Dark- und 15 Flatframes – TS Optics ES Apo mit ZWO ASI 533 MC CMOS, Kamera-Chip gekühlt auf 0 Grad)