2022-12-17 | NGC1499, der Californianebel tiefgekühlt

Veröffentlicht von stwgoldbach am


NGC1499 mit ASI 533MC und Askar FMA230

NGC1499 | (53 Lights a 180 Sekunden mit Gain 0, je 15 Dark-, 30 Flat- und 15 Biasframes – Askar FMA 230 mit ZWO ASI 533 MC Pro auf -13 Grad gekühlt, Optolong L-Pro Filter)

Wenn es draußen saukalt ist, und damit meine ich mit -13 Grad wirklich saukalt, sucht man sich ein Ziel, welches einem wenigstens etwas Wärme suggeriert. Und wenn es nur die namentliche Nähe zu einem von der Sonne verwöhnten Bundesstaat in den USA ist: Der Californianebel.

Natürlich geht an so einem eisigen Abend erst mal alles schief, so dass man gleich mehrmals in der Nacht raus muss, bis das Setup rund läuft.

Wie’s normal abläuft:

  • Setup aufbauen
  • Einnorden
  • Alignement durchführen
  • Fokussieren
  • Objekt anfahren
  • rein ins Warme und per Remote am Computer nach Festlegung Gain/Offset/Einzelbelichtungsdauer die Nachführung starten.

Alignment hat schon mal nicht geklappt. Also Objekt manuell anfahren – leicht bei einen so großem Ziel wie NGC1499, das zwischen zwei gut sichtbaren Sternen eines prominenten Sternbilds liegt. Aber danach klappte die Nachführung nicht. Also raus in die Kälte und Kabel gepüft – nichts. Raus und Fixierung der RA und DEC Achse geprüft – nichts. Der Fehler lag schlussendlich nur in einem falschen Stern, den ich bei der Einnordung für Stella Polaris gehalten habe – so nachlässig muss man erstmal sein. Aber man sucht die Ursache natürlich immer erstmal woanders wenn das Einnorden sonst immer klappt.

NGC1499 mit ASI 533MC Pro und Askar FMA230

Aber dann lief’s und so konnten knapp drei Stunden Photonen mit der ASI 533 MC Pro und dem Askar FMA 230 von NGC1499 eingesammelt werden bevor sich der Himmel zuzog. Einem zugegeben eher langweiligen Objekt: Ein langgesteckter Emissionsnebel in knapp 1.000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Perseus. Er ist aber das uns am nächsten liegende Sternentstehungsgebiet, und mit 60 Lichtjahren Ausdehnung nicht gerade klein. Der auf der Aufnahme zu erkennende helle Stern namens Menkib ist übrigens dafür verantwortlich, dass der Nebel rot leuchtet. Menkib ionisiert die Wasserstoffatome, aus denen NGC1499 besteht.

Woran ich gemerkt hab, dass es draußen -13 Grad ist war übrigens durch die Tatsache bedingt, dass die Kühlung der ASI 533 Kamera auf -10 Grad eingestellt war, der Sensor aber -13 Grad angezeigt hatte. Saukalt eben!

 

NGC1499 in voller Auflösung gibt es hier.

Kategorien: Perseus